Moin, moin,
In der letzten Woche hatte die hiesige Zeitung einen ganzseitigen Beitrag über einen kleinen Teil der Bioszene Oldenburgs abgedruckt. Die Entwicklung in Oldenburg ist ohne weiteres übertragbar auf andere Städte. Wie Pilze sprießen überall Supermärkte mit Biosortiment aus dem Boden, denn der Markt ist
attraktiv, das große Geld lockt. Bio im eigentlichen Sinne, samt fairem Handel und regionalen Herstellern, sei nicht dauerhaft im Sonderangebot machbar, wird in einem Abschnitt fast schon entschuldigend angebracht, und richtig , das ist auch so nicht machbar. Fünf Prozent Umsatzanteil am Lebensmittelhandel werden von der Biobranche bestritten. Es werden große Chancen gesehen, dass sich diese Zahl in den nächsten Jahren vervierfacht. „Das ist ein Mega-Trend, der andauern wird“. Mensch spürt bei dieser Aussage förmlich, wie da die Augen leuchten. In Gesprächen mit kleinen Erzeugern hören wir auch andere Aussagen,
“ Die machen alles kaputt weswegen wir vor über 20 Jahren mit Bio angefangen haben“
Schon lange werden im Biobereich ehemalige Grundsätze über Bord geworfen, damit eine immerwährende, vor allem billige, Verfügbarkeit an Waren
gewährleistet ist. Das EU- Biosiegel lässt schon jetzt an vielen Stellen z.B. einen kleinen Teil an konventionellen oder auch genmanipulierten Inhalten in verarbeiteten Lebensmitteln zu. Wenn auch Biolebensmittel immerwährend verfügbar sein sollen, geht es nicht mehr anders. Der biologische Landbau, angetreten als eine Chance, aus der Kette der Profitmaximierung auf Kosten der Umwelt und natürlich auch Menschen und Tiere auszubrechen, steht vor einem Scheidepunkt und muss sich entscheiden, ob Profit oder Grundsätze die Oberhand behalten. Im letzteren Fall bedeutet dies aber auch zu leben, dass eben nicht zu jeder Jahreszeit alles supermarktbillig da ist oder 10 Minuten vor Ladenschluss die Brottheke immer noch aussieht wie frisch eingeräumt. Kann es wirklich Ziel sein, dass alle Welt, und machen wir uns nichts vor, alle Welt ist in diesem Fall die westliche, schön Bio einkaufen kann, während anderenorts der Kakao von Kindern unter schlimmsten Bedingungen geerntet wird und Hunger zum Alltag gehört ? Unsere kaputte Umwelt ist ja eh schon Alltag. Ist da noch eine Vision beim Bio oder nur noch eine klingelnde Kasse? Auch wir müssen von unserem Geschäft leben, aber doch nicht auf Teufel komm raus. Klar, wir könnten mehr Geld verdienen, wenn wir auch bei Ladenschluss noch Brot und jeden Salat da hätten, der Profit würde sicherlich den Verderb überwiegen. Vielleicht haben wir auch nur die nettesten Kunden/innen Oldenburgs, die uns tagtäglich zeigen, dass es nicht wichtig ist, das immer alles da ist, sondern woher es kommt und wie es angebaut wird. Vielleicht sind wir auch einfach nur naiv? Sicher retten wir nicht die Welt, wir versuchen nur mit unserem Wirtschaften sie nicht noch weiter zu belasten. Wir werden sehen, ob es weiterhin Platz für die kleinen, meist Inhaber/innen- geführten Bioläden in Oldenburg gibt, viele sind schon in den letzten Jahren auf der Strecke geblieben. Die neuen Supermärkte ( nach Koopmann) haben bisher den kleinen Läden eher mehr Kundinnen beschehrt, vielleicht ist da ja doch mehr Bedarf an Authentizität, Regionalität, fachlicher Kompetenz und persönlicher Beratung als an der heilen Glitzerwelt der Supermärkte. Anzumerken ist noch, dass es in nächster Zeit noch 2 weitere Supermärkte mit Biosortiment hier geben soll, dann sind es 5.!
Im Obst- und Gemüseangebot der Kalenderwoche 03 ( vom 15.01.-21.01.2014 ) haben wir regionalen Lauch, Superschmelzkohlrabi von Hein, Möhren vom Papenburger Ökohof, den Apfel Marnica in Demeterqualität und Futtermöhren, besonders zu empfehlen sind momentan die Orangen Washington Navel aus Italien, diese Sorte ist zwar nicht die günstigste, geschmacklich aber unübertroffen.
Eine Gesamtübersicht über unser aktuelles Obst- und Gemüseangebot ( gültig ab dem 15.01.2014-21.01.2014 ) finden Sie hier Web-ECO-Download-O-G-Kw-14-03 oder wie immer in unserem Onlineshop.
Als Brot der Woche in der Kw 03 haben wir den Klabauter :
Getreide: 80% Roggen, 20% Weizen 1050er,
aus Lichtkornroggen, auf Stein gebacken,
angesetzt wird es mit Sauerteig und 1% Hefe
Viele Grüße, Olaf und Stefan